Weiterbildung von morgen

HR stellt die Weichen

Ob im Recruiting, der Personalentwicklung oder im Change Management: Die HR-Abteilung stellt die Weichen für den Unternehmenserfolg von morgen.

Weiterbildung der Zukunft: HR stellt die Weichen

Dem selbstgesteuerten Lernen direkt bei der Arbeit gehört die Zukunft. Neue Tools, Medien und Technologien ebnen den Weg zu mehr Eigenverantwortung, Flexibilität und Individualität in der beruflichen Bildung. Unternehmen auf das neue Zeitalter der stetigen Weiterentwicklung vorzubereiten und dabei zu begleiten, wird zu einer der Schlüsselaufgaben im Personalmanagement.

Der Weg zur Wissensgesellschaft ist ein Marathon, kein Sprint. Obwohl das Thema des lebenslangen Lernens schon lange als strategischer Hebel für wirtschaftlichen Erfolg von Unternehmen erkannt worden ist, steigt der Qualifizierungsbedarf weiterhin massiv an. Experten schätzen, dass in den kommenden Jahren rund 60 Prozent aller Mitarbeiter in Betrieben grundlegend Bedarf an Weiterbildung haben werden. Weltweit gilt es, eine Milliarde Jobs umzugestalten. Die Digitalisierung, Umwälzungen von Geschäftsmodellen sowie gesellschaftliche Prozesse führen zu einer exponentiellen Vermehrung von Wissen, das gemanagt werden muss. Eine Herkulesaufgabe, die vor allem von HR ein gut vorbereitetes, strukturiertes und zielorientiertes Vorgehen erfordert. 

Einhundert Prozent geben

Im Zentrum der Aufmerksamkeit steht die 70:20:10-Formel. Sie besagt, dass 70 Prozent der beruflichen Weiterbildung aus Learning-by-doing besteht, 20 Prozent des Wissens im unmittelbaren beruflichen Umfeld erworben wird und lediglich zehn Prozent auf den Besuch von herkömmlichen Weiterbildungsveranstaltungen zurückgeht. Traditionell fällt es in die Verantwortung von HR, sich um die letzten 10 Prozent zu kümmern. Da Workplace Learning, vor allem informelles Lernen, situationsabhängig und on-the-Job, deutlich wichtiger werden wird, muss sich der Personalbereich künftig verstärkt den vollen einhundert Prozent widmen.

Für die Gesamtheit von HR ergeben sich folgende Handlungsfelder:

  • Employer Branding & Recruting: Appetit auf Lernen machen: Ob ein Unternehmen seinen Angestellten Entwicklungschancen bietet, ist heute schon ein entscheidender Vorteil im Wettlauf um die besten Kandidaten. Vielversprechende Talente warten nicht nur darauf, dass man ihnen interessante neue Aufgaben zuweist, sie möchten sich vielmehr aus Eigeninitiative weiterentwickeln. Personalmarketing & Recruiting sollten deutlich herausstellen, wie eng Arbeiten und Lernen im Betrieb verzahnt sind. Wer in das Unternehmen einsteigt und bleibt, steckt keineswegs fest, sondern darf sich auf kontinuierliche Veränderung freuen. Weiterbildung wird damit zum Differenzierungsmerkmal. Je konkreter die Darstellung der Möglichkeiten, desto überzeugender für Studierende, Absolventen und wechselbereite Fachkräfte. 

  • Personalentwicklung: Maßgeschneiderte Angebote anbieten: Wer kann was? Welche Kompetenzen, die das Unternehmen morgen benötigt, können am besten durch welche Mitarbeiter besetzt werden? Und wem fehlen noch wichtige Skills für den nächsten Karriereschritt? Workplace Learning mit seiner breiten Mischung aus digitalem Lernen mit künstlicher Intelligenz, Apps, Gamification-Anwendungen, VR/AR oder Kollaborations-Tools erlauben es, Entwicklungspläne und Lernschritte so individuell zu gestalten wie nie zuvor. Als Berater der Talente brauchen Personalmanager künftig nicht nur einen guten Überblick über die hohe Vielzahl an Angeboten. Genauso müssen sie gemeinsam mit den Führungskräften die Perspektiven der einzelnen Mitarbeiter genau im Blick haben, individuelle Entwicklungspläne erstellen und durch ein breites Learning-Angebot dafür sorgen, dass die Kompetenzen, die das Unternehmen morgen benötigt, auch erlangt werden können.

  • Führungskräftebetreuung: Teams motivieren und mit gutem Vorbild vorangehen: Auch das mittlere Management gilt es zu überzeugen. Auf der einen Seite davon, dass auch erfahrene Leader noch viel Neues lernen können und sollen, auf der anderen Seite davon, dass sie auch ihre Teams dazu motivieren. Denn sich zu qualifizieren und weiterzubilden bedeutet nicht, dass man auf einen anderen Posten schielt, sondern vielmehr, dass man einen sehr guten Job machen und sich engagieren möchte. Es ist die Aufgabe der Führungskräfte, die Leitplanken dafür aufzustellen, etwaige Hemmnisse zu beseitigen und Teammitglieder zu ermutigen. Denn Lernen gehört zur Arbeit untrennbar dazu.

  • Change Management: Eine Kultur des kontinuierlichen Lernens etablieren: Es nutzen die smartesten Lern-Tools nichts, wenn die Beschäftigten nicht mitziehen. Um möglichst alle auf die Lernreise mitzunehmen, helfen gemischte Lernteams auf Augenhöhe, gezielte Kommunikation über interne Kanäle, Veranstaltungen mit Erfahrungsberichten, Workshops und ein Team diverser Corporate Influencer, Hemmschwellen abzubauen und den Blick zu öffnen. Manchem muss man vielleicht erst die Sorge vor Datenschutzverstößen nehmen, andere zweifeln an ihren Fähigkeiten, sich in einer VR-Umgebung zurechtzufinden. Vorbehalten begegnet man, indem man sie ernst nimmt. Dennoch geht Probieren über Studieren: So spielerisch und intuitiv wie die Instrumente des Workplace Learning sollte auch der Weg dorthin sein.

Gemeinsam für den Unternehmenserfolg von morgen

Alle Wirkungsfelder des Personalmanagements tragen dazu bei, dass es zu einem Empowerment der Belegschaft kommt, gefördert von einer Umgebung und Kultur, in der Mitarbeiter selbstbewusst, neugierig und unterstützt von HR erkennen, was sie lernen können und sich gerne dafür entscheiden. Wo HR physische und digitale Räume für individualisierte Weiterbildung und Workplace Learning öffnet, ist die ganze Organisation auf einem guten Weg: Sie hat nicht nur die zufriedenen Mitarbeiter, sie wird schneller, flexibler sowie innovativer – und damit erfolgreicher.

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Gemeinsam das Lernen von morgen gestalten!